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Grundsatz 6
Vielfalt und Pluralität als Normalität anerkennen

Vielfalt und Pluralität als Normalfall anzuerkennen ist eines der zentralen Verständnisse von Lehrpersonen im Hinblick auf eine diversitätssensible und inklusionsorientierte Bildung.

Dem Anspruch einer inklusiven Pädagogik, die die Antwort auf die komplette Vielfalt aller Kinder sein soll, wird bis heute nur bedingt gerecht. In pädagogischen Ausbildungseinrichtungen wird immer noch zwischen Pädagogik für Regelkinder und Pädagogik für Sonderschüler*innen unterschieden und somit eine Vorstellung des sogenannten Regelkindes als Norm in der Ausbildung weiterhin reproduziert und verstärkt (Haude & Volk, 2017). Diese grundlegende Annahme, welche das Regelkind als Norm betrachtet, stellt eine erhebliche Herausforderung für die Entwicklung einer inklusiven Schule dar. Denn die in der Ausbildung gewonnene Annahme, über das Regelkind als Norm, überträgt sich auch in den Kontext des schulischen Unterrichts. Im Hinblick auf einen inklusionsorientierten Unterricht ist es deswegen umso wichtiger, dass Lehrpersonen sich an der Unterschiedlichkeit des einzelnen Kindes und dessen Bedürfnissen orientieren und nicht einer vermeintlichen Normalität folgen. Vielfalt und Pluralität muss als Norm angesehen und anerkennt werden. Dann kann Inklusion stattfinden.

Um Vielfalt und Pluralität als Normalität anzuerkennen und zu vermitteln, muss diese sichtbar gemacht werden. Lehrpersonen müssen wissen, dass Erwachsene stereotype Darstellungen von Menschen anders wahrnehmen als Kinder. Während Erwachsene oder ältere Schüler*innen Verallgemeinerungen und Verzerrungen erkennen, können kleine Kinder Stereotype noch nicht kritisch wahrnehmen. Für junge Kinder sind die Materialien, die ihnen Erwachsene, im Umfeld Schule also die Lehrpersonen, geben die Wirklichkeit und werden als richtig und wichtig verstanden (Wagner, 2022). Werden in Unterrichtsmaterialien also nur Personen ohne Beeinträchtigungen oder nur Menschen mit weisser Hautfarbe und aus heteronormativer Familienkonstellation abgebildet, übernehmen kleine Kinder dies als Norm. Aber die Realität ist anders, Kinder sind und leben vielfältig. Jeder Schüler und jede Schülerin hat das Recht darauf, vorzukommen und repräsentiert zu werden und Wertschätzung und Anerkennung der eigenen Lebenswelt zu erfahren. Mit einer diversitätssensiblen Lernumgebung können Lehrpersonen einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

 

Im Folgenden möchten wir zum einen den Verein ahoi und zum anderen die Fachstelle Baobab empfehlen, welche sich dem Thema Inklusion widmen.

 

Der Kinderladen « Ahoi » in St.Gallen ist schweizweit der erste Laden mit Fokus auf Inklusion, Diversität und auch Nachhaltigkeit. Im Laden und im Onlineshop werden diversitätssensible Spielsachen und Kinderbücher verkauft. Das Angebot umfasst zum Beispiel genderneutrale Spielwaren, Puppen of Colour, Playmobil-Figuren mit Blindenstock, Puppen mit Trisomie 21 oder eine Regenbogenfamilie fürs Puppenhaus. Es werden auch Spielsachen angeboten, welche von Kindern mit schweren Behinderungen genutzt werden können oder durch Kommunikationstafeln ergänzt werden können.

Auch bei den Büchern findet man im Ahoishop eine Auswahl an Bücher für Kinder mit besonderen Bedürfnissen wie Tastbilderbücher, Gebärden-Wimmelbücher, Kommunikationstafeln zu Bilderbüchern sowie fremdsprachige und zweisprachige Bücher. 

Hier gelangst du zum Onlineshop Ahoi

 

Baobab Books ist eine Fachstelle aus der Schweiz zur Förderung der kulturellen Vielfalt in der Kinder- und Jugendliteratur. Der in Afrika beheimatete Affenbrotbaum ist das Symbol von Baobab. Inmitten einer vielstimmigen, von Wandel und Migration geprägten Gesellschaft steht Baobab Books für Offenheit und eine hat eine respektvolle Haltung gegenüber Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung. Das Symbol von Baobab ist der in Afrika beheimatete Affenbrotbaum, unter welchem sich Menschen seit eh und je Geschichten und Legenden an die nächste Generation weitererzählen. Im Mittelpunkt der Arbeit von Baobab steht daher das Buch, das als Kulturgut gesellschaftliche Werte differenziert vermitteln kann wie kaum ein anderes Medium.

Hier gelangst du zur Website von Baobab Books

 

Beim Anschaffen eines neuen Buches, lohnt es sich auch, mal einen Fragenkatalog durchzugehen. Baobab Books stellt online einen Fragenkatalog zur kritischen Überprüfung von Buchinhalten zur Verfügung.

Hier gelangst du zum Fragenkatalog

Literatur

Haude C. & Volk S. (2017). Das Regelkind als Norm – Zur (historischen) Herstellung von Behinderung in der Ausbildung frühpädagogischer Fachkräfte. Zeitschrift Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 1-2017, 5-18. https://doi.org/10.3224/diskurs.v12i1.02

Wagner P. (2022). Handbuch Inklusion. Grundlagen vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung (4. Auflage). Freiburg im Breisgau: Herder

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